Lisa Bassenge
30. Januar 2009
Freitag
Einlass 20:00
Beginn 21:00
Lisa Bassenge, 1974 in Berlin geboren und an der Hanns-Eisler-Musikhochschule ausgebildet, entwickelte sich in den letzten Jahren als Stimme ihres Trios zur wichtigsten unter den jüngeren deutschen Sängerinnen, die man irgendwie mit Jazz verbindet.
Jetzt wurde das Trio um den vertrauten Bassisten Paul Kleber herum mitSchlagzeug und Gitarre zu einer vollzähligen Band ausgebaut. Damit ergeben sich zusätzliche Wege des Zusammenspiels, Rainer Winch am Schlagzeug stärkt den Groove, der ungemein flexible Kai Brückner als Gitarrist und der neue Pianist Christoph Adams verschieben das klangliche Gewicht von der klassischen Reinheit des Klaviers in Richtung elektrischer und insgesamt modernerer Sounds. Die Band agiert wie losgelassen, dynamisch, druckvoll und direkt stürmt sie in die Räume, die sich in ihrem Zusammenspiel ergeben und jeder einzelne nutzt die Gelegenheiten, die Musik in eine neue Richtung über die Ufer treten und eine neue Form annehmen zu lassen. Doch immer dann, wenn die Sängerin ans Mikrophon tritt, nimmt sich die Band zurück und schafft den transparenten Rahmen, in dem die Stimme ihre Wirkung ausbreitet – klar und bestimmt, mit großer Gelassenheit in der Phrasierung, doch durchaus robust wenn es denn einmal nötig werden sollte. Mit untergründiger Schärfe und einem dunklen, bauchigen Knurren nähert sie sich ein paar Schritte dem Rhythm & Blues der Neville Brothers, verpflanzt den harten Rock von AC/DC in einen JukeJoint der Südstaaten und surft ohne Zögern auf den Schaumkronen des Sugababe-Covers „Overload“. Lisa Bassenge bleibt in Bewegung. Das ist, wenn man genau hinsieht, eines der größten Komplimente, die man einer Musikerin machen kann.
Lisa Bassenge: voc; Christof Adams: p, fender rhodes; Kai Brückner: g; Paul Kleber: b; Reiner Winsch: dr