Er transzendiere die Gitarre, hat John Scofield über Bill Frisell gesagt. Und damit die lyrischen Qualitäten des Gitarristen gemeint, jene flächigen Sounds und aus dem Nichts auftauchenden, verschwimmenden Töne und Harmonien, die er mit elektronischen Geräten und Verzerrern zu erzeugen versteht: Frisell schafft wahre Klangmonumente, kann in Schönheit schwelgen und seine Musik zugleich zu komplexen Strukturen verdichten und in erstaunlichen Volten auflösen. In den achtziger Jahren gab es wohl niemanden, der dem Klang der Gitarre solch neue, ungeahnte Facetten entlocken konnte. „Ich spiele harmonisch Dinge, wie sie auch Jim Hall spielen würde, aber mit einem Sound, der von Jimi Hendrix herkommt“, hat er seine Musik selber einmal beschrieben. Frisell, 1951 in Baltimore geboren und in Denver aufgewachsen, spielte mit Künstlern verschiedenster Genres, von Paul Bley über Charlie Haden und Chet Baker bis zu John Zorn oder Ginger Baker. Das Trio mit Tony Sherr am Bass und dem swingenden Kenny Wollesen am Schlagzeug lässt einen Abend zwischen federleichtem Jazz, klarem Blues und countryfizierten Meditationen erwarten.

Bill Frisell: g; Tony Sherr: b; Kenny Wollensen: dr