Logokürzel Alte Feuerwache Mannheim

Enjoy Jazz: Louis Sclavis „Big Napoli“

15. Oktober 2006
Sonntag

Einlass 19:00
Beginn 20:00



Eine bessere Zusammenfassung des Dargebotenen wird man kaum zu Papier bringen können: „Imaginäre Folklore“. Dieser Begriff drückt ganz genau das aus, was auf den von Louis Sclavis bespielten Bühnen geschieht.

Als Zuhörer hat man zunächst das Gefühl, genau zu wissen, worauf sich die Musik bezieht, wo sie ihre Ursprünge hat und wohin sie zielt. Aber sobald man glaubt irgendetwas festnageln zu können, verflüchtigt sich dieses grundlegende Gefühl und wandert weiter zur nächsten Song-Fata-Morgana.
Louis Sclavis große Kunst liegt in der Fähigkeit diese positiven Trugbilder zu beschwören, ohne sie vordergründig zu inszenieren. Das hat seine Musik gemein mit den Bildern des Künstlers Pignon-Ernest, auf dessen Schaffen das Konzept „Big Napoli“ zurückgeht. Pignon-Ernest hat jahrelang in Neapel gewirkt und auf unterschiedlichste Weise ins Stadtbild eingegriffen und dadurch Stadtgeschichte verbildlicht. Diese Kunst wiederum dient als Inspiration für Louis Sclavis Musik. Eine Musik, die nur in Andeutungen Position bezieht und sich aus der Welt der Oper genauso bedient wie aus neuer Musik, Folklore, Hip Hop und Jazz.
Und auch wenn das Wort „Reise“ im Konzertbeschreibungszusammenhang bis zur Unansehnlichkeit gequält wurde: Louis Sclavis nimmt die Zuhörer mit, ins gemalte Neapel oder in ein imaginäres Land, mit einer imaginären Musikgeschichte.

Louis Sclavis: sax, cl
Médéric Collignon: tp, voc, electronics
Vincent Courtois: cello
Dgiz: voc, slam
Maxime Delpierre: g

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