Enjoy Jazz: Soweto Kinch
4. Oktober 2006
Mittwoch
Einlass 19:00
Beginn 20:00
Ein Mann, der nicht nur mit seinem Saxophonspiel ständig Neuland erobert, sondern auch mit seiner Stimme. Soweto Kinch nämlich ist vermutlich der erste Rapper, der Preise fürs Saxophon einheimst. Ein Typ, der sich erst nachdem er sein Geschichts-Diplom in Oxford in der Tasche hatte entschied, Ernst zu machen mit der Musiziererei, ist für sich genommen schon ein Phänomen. Da forscht der Hip Hop jahrelang nach seinen Wurzeln im Jazz und nun endlich deutet sich dem Jazz ein Weg im Hop Hop. Eine konsequente Umkehrung, die so zwangsläufig ist, dass man beim ersten Kontakt mit Soweto Kinch nicht glauben möchte, dass er a) noch nicht mal die Dreißig erreicht hat und b) nicht schon immer da gewesen sein soll.
Dabei ist und bleibt Soweto Kinch in erster Linie ein umwerfender Saxophonist. Aber keiner, der halbgare Reime ausspuckt, um die Show aufzupeppen sondern einer, den geistesgegenwärtige und altbekannte Musikjournalisten allen Ernstes mit Q-Tip in einen Topf werfen. Und das nicht ohne ihn vorher (immer noch todernst) mit Steve Coleman zu vergleichen.
Nun kennt man die Neigung der britischen Presse zur Begeisterungsfähigkeit. Was man absolut nicht kennt, sind die in die Hymnen einstimmenden Reaktionen der amerikanischer Qualitätspresse. Was da zu lesen steht, kann man nicht wiedergeben. Das verbietet die Bescheidenheit und es würde so oder so keiner glauben.
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