Logokürzel Alte Feuerwache Mannheim

Der schöne Ort, das wüste Land. Elisabeth Trissenaar und Heikko Deutschmann feiern den Zauberer der deutschen Bühnen: Tankred Dorst

3. März 2018
Samstag

Einlass 19:00
Beginn 20:00



"lesen.hören 12"

„Warum kann eine Leiter denn nicht, wie von Jakob geträumt, in den Himmel führen?“

Tankred Dorst war einer der letzten Zauberer der deutschen Literatur. Das bewiesen schon sein weißer Haarschopf, der Funken sprühen konnte, und seine freundlichen Augen, die die Welt ohne Sentimentalität in einen lebbaren Ort verwandelten. Mit seiner Frau und Gefährtin Ursula Ehler-Dorst erweckte er ein halbes Jahrhundert lang seine Geschöpfe zum Leben, die in den Schubladen eines alten Apothekerschranks schlummerten. Die Geschichten, die die beiden um Merlin, Parzival und Ernst Toller oder auch Korbes und Herrn Paul sponnen, gehören zu den menschenfreundlichsten und zugleich einsichtigsten in das Unglück der Menschen.

Was die Menschen zu ihren unerhörten Abenteuern und katastrophalen Unternehmungen wider alle Vernunft treibt, erzählt eines der innigsten Bücher der Dorsts: „Der schöne Ort“. Elisabeth Trissenaar, die den Dorsts verbunden ist und mit Regisseuren wie Rainer Werner Fassbinder und Hans Neuenfels die Höhepunkte des deutschen Films und Theaters prägte, und Heikko Deutschmann, der eine der beiden Hauptrollen in der Uraufführung des letzten Dorst-Stücks „Das Blau in der Wand“ am Düsseldorfer Schauspielhaus spielte, feiern einen der letzten Theaterautoren der alten Schule mit ihrer Lesung aus „Der schöne Ort“ und anderen Lieblingstexten. Durch den Abend führt Insa Wilke.

Inhaber der SWR2 Kulturkarte erhalten für die heutige Veranstaltung ihre Eintrittskarte an der Abendkasse zum Vorverkaufspreis.